Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt im Januar 2023

ARBEITSMARKT IM APRIL 2023 – FRÜHJAHRSBELEBUNG BLEIBT WEITER SCHWACH
Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich im ersten Quartal 2023 verhalten. Von der globalen Konjunktur gehen nur wenig Impulse aus und höhere Zinsen mindern die Investitionsdynamik. Die hohe Inflation sinkt nur langsam und führt weiterhin zu Kaufzurückhaltung. Auf dem Arbeitsmarkt ist die schwache Konjunktur sichtbar, insgesamt zeigt er sich aber robust. Die Frühjahrsbelebung bleibt weiter schwach, in saisonbereinigter Rechnung nahmen Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung deutlich zu. Auch ohne ukrainische Geflüchtete errechnen sich merkliche Anstiege, vor allem in der konjunkturnahen Arbeitslosenversicherung. Die gemeldete Nachfrage nach neuen Mitarbeitern gab erneut nach, der Bestand gemeldeter Stellen ist aber noch vergleichsweise hoch. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, für die Angaben bis zum Februar vorliegen, ist saisonbereinigt weiter deutlich gestiegen. Dabei wurde sie durch die Inanspruchnahme von Kurzarbeit gestützt.

SOZIALE SICHERUNG BEI ARBEITSLOSIGKEIT
Im April 2023 gab es nach vorläufiger Hochrechnung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit in der Summe 4.616.000 erwerbsfähige Menschen, die Lohnersatzleistungen nach dem SGB III (Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit) oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts für Arbeitsuchende nach dem SGB II (Bürgergeld für erwerbsfähige Leistungsberechtigte) erhalten haben. Unterteilt nach Rechtskreisen, waren im April 2023 768.000 Menschen arbeitslosengeldberechtigt, während 3.915.000 Menschen Ansprüche an die Grundsicherung für Arbeitsuchende hatten. Binnen eines Jahres ist die Zahl der Leistungsberechtigten von Arbeitslosengeld um 51.000 gestiegen. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende wurden seit April des letzten Jahres 375.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte mehr gezählt.

AUSBILDUNGSMARKT
Im Beratungsjahr 2022/23 haben von Oktober 2022 bis April 2023 die Ausbildungsstellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter leicht zugenommen. Bei der Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber setzt sich der rückläufige Trend zwar fort, der Rückgang fällt aber nur noch gering aus. Die Meldungen von Schülerinnen und Schülern aus dem aktuellen Entlassjahr haben sogar zugenommen. Wie in den Vorjahren übersteigt die Zahl der bislang gemeldeten Ausbildungsstellen deutlich die der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber. Im April ist der Ausbildungsmarkt noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben die aktuellen Daten nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im Berichtsjahr 2022/23.

EINSATZ DER ARBEITSMARKTPOLITISCHEN INSTRUMENTE
Im April 2023 haben nach vorläufigen Daten 708.000 Personen an einer vom Bund oder der Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilgenommen. Das waren 5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Förderung durch Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik (bezogen auf die Summe der aktivierbaren Personen) lag im April 2023 mit 17,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (-2,5 Prozentpunkte). Im April 2023 wurden 376.000 Teilnehmerin-nen und Teilnehmer aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung gefördert, 333.000 Personen haben an Maßnahmen teilgenommen, die aus Mitteln der Grundsicherung für Arbeitsuchende finanziert wurden.


Quelle: Monatsbericht April 2023 - Bundesagentur für Arbeit