ARBEITSMARKT IM NOVEMBER 2025 – IN DER SEITWÄRTSBEWEGUNG
Der deutschen Volkswirtschaft fehlt weiterhin der Schwung. Im dritten Quartal 2025 stagnierte das reale Bruttoinlandsprodukt saison- und kalenderbereinigt. Die Konsumnachfrage blieb weiter schwach und die Exporte gingen zurück, die Investitionen legten aber zu. Fiskalpolitische Impulse dürften hier positiv gewirkt haben. Die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten Monate haben sich im November wieder eingetrübt. Die schwache Konjunktur spiegelt sich weiterhin am Arbeitsmarkt wider, dabei zeigen wichtige Indikatoren am aktuellen Rand eine Seitwärtsbewegung. Mit der auslaufenden Herbstbelebung sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im November weiter zurückgegangen. Bereinigt von jahreszeitlichen Einflüssen blieb die Arbeitslosigkeit erneut nahezu unverändert, während die Unterbeschäftigung weiter etwas gesunken ist. Das Risiko, durch den Verlust der Beschäftigung arbeitslos zu werden, ist zwar vergleichsweise gering, nimmt aber stetig zu. Gleichzeitig liegen die Chancen, Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden, auf einem historisch niedrigen Niveau. Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften blieb schwach, stabilisiert sich aber auf niedrigem Niveau. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im September – nach einem Minus im August – saisonbereinigt etwas gestiegen, weil Zunahmen vor allem in den staatsnahen Dienstleistungsbereichen Abnahmen insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe mehr als ausgeglichen haben.
SOZIALE SICHERUNG BEI ARBEITSLOSIGKEIT
Im November 2025 gab es nach vorläufiger Hochrechnung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit in der Summe 4.741.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter, die Lohnersatzleistungen nach dem SGB III (Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit) oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts für Arbeitsuchende nach dem SGB II (Bürgergeld für erwerbsfähige Leistungsberechtigte) erhalten haben. Unterteilt nach Rechtskreisen, waren im November 2025 rund 986.000 Menschen arbeitslosengeldberechtigt, während 3.819.000 Menschen Ansprüche auf Grundsicherung für Arbeitsuchende hatten. Die Zahl der Leistungsberechtigten von Arbeitslosengeld ist binnen eines Jahres um 96.000 gestiegen. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende wurden seit November des letzten Jahres 122.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte weniger gezählt.
AUSBILDUNGSMARKT
Im Nachvermittlungszeitraum, der statistisch am 1. Oktober 2025 begann, hat sich die Entwicklung des vorangegangenen Beratungsjahres fortgesetzt. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist kleiner als im Vorjahreszeitraum, die der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber größer. Insgesamt sind in der Nachvermittlung weniger Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber. Die Zahl der im November 2025 unversorgten Bewerberinnen und Bewerber liegt deutlich über dem Stand des Vorjahres.
Im neuen Beratungsjahr 2025/26 sind von Oktober bis November 2025 die Ausbildungsstellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nochmals deutlich gesunken. Die Bewerbermeldungen haben erneut zugenommen, wenn auch nur leicht. Im November ist der Ausbildungsmarkt noch sehr stark in Bewegung. Deshalb erlauben die aktuellen Daten nur eine sehr grobe und vorläufige Einschätzung der Entwicklung im gerade begonnenen Berichtsjahr 2025/26.
EINSATZ DER ARBEITSMARKTPOLITISCHEN INSTRUMENTE
Im November 2025 haben nach vorläufigen Daten 715.000 Personen an einer vom Bund oder der Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilgenommen. Das waren etwas weniger als im Vorjahresmonat. Die Aktivierungsquote, die beschreibt, wie hoch der Anteil der Geförderten an allen förderbaren Personen ist, lag im November 2025 mit 16,5 Prozent ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres (-1,0 Prozentpunkte). Im November 2025 wurden 463.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung gefördert, 253.000 Personen haben an Maßnahmen teilgenommen, die aus Mitteln der Grundsicherung für Arbeitsuchende finanziert wurden.