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2. Tarifrunde der Feuerfest-, Säureschutz-, Ton- und Schamotte-Industrie

Am 02.07.2025 fand am bisher heißesten Tag des Jahres bei nahezu 40 Grad die zweite Tarifrunde für die Feuerfest-, Säureschutz-, Ton- und Schamotte-Industrie statt.

Unter der Verhandlungsführung von Michael Steuler (Steuler-Services GmbH) wurde zwischen den Tarifparteien nach sachlich geführten Gesprächen der folgenden Abschluss erzielt:

 

  1. Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit von 24 Monaten (01.06.2025 bis 31.05.2027).
  1. Rückwirkend zum 01.06.2025 erhöhen sich die Entgelte und Auszubildendenvergütungen um 2,8 %.

 

  1. Ab 01.06.2026 erfolgt eine weitere Erhöhung der Entgelte und Auszubildendenvergütungen um 3,2 %.
  1. Es wird im Rahmen der Laufzeit dieses Tarifvertrages ein Arbeitskreis „Stärkung der Tarifbindung“ gemäß dem Koalitionsvertrag der CDU/CSU-SPD Bundesregierung eingerichtet.
  1. Im Rahmen der Laufzeit dieses Tarifvertrages wird eine Arbeitsgruppe zur Modernisierung der Entgeltgruppeneinteilungen eingerichtet. Beide Seiten benennen je sechs Teilnehmende, die Verhandlungen finden in der Geschäftsstelle des Rheinischen Unternehmerverbandes in Neuwied statt.

 

 

Unsere Tarifkommission war nahezu vollständig vertreten und hat den Abschluss einstimmig angenommen. Die Tarifverhandlung wurde gewerkschaftsseitig von einer Demonstration begleitet.

 

In großer und kleiner Runde wurde immer wieder die wirtschaftliche Situation der Branchen des Tarifbereiches erörtert. Die Arbeitgeberseite stellte die starken Rückgänge im Bereich Feuerfest in 2025 anhand aktueller Zahlen heraus.  Wir erläuterten auch die drohenden Preissteigerungen und Marktunsicherheiten durch das aktuell laufende EU Anti-Dumping Verfahren für Importrohstoffe.

 

Gewerkschaftsseitig wurde betont, dass die Tariferhöhung den Arbeitnehmern Partizipationsmöglichkeiten bieten muss, auch im Hinblick auf die in den letzten Jahren stark gestiegenen Preise. Die Erwartungshaltung der zahlreich vertretenen Betriebsräte war wiederum sehr hoch, insbesondere hinsichtlich eines spürbaren Reallohnzuwachses. Es wurde auch immer wieder auf das Tarifumfeld verwiesen.

 

Erneut grundlegend zurückgewiesen wurde von den Arbeitgebern die mehrfach vorgetragene Forderung der Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern, wohingegen beide Seiten eine Stärkung der Tarifbindung befürworten.

 

Es wurde sich auf eine Modernisierung der aus dem Jahr 1996 stammenden Entgeltgruppeneinteilung verständigt. Arbeitgeberseitig wird darauf geachtet, dass diese möglichst kostenneutral erfolgt.